Anschaffungskosten: Der Unterschied liegt auf der Hand
Ein Blick auf die Anschaffungskosten zeigt bereits den ersten deutlichen Vorteil der Infrarotheizung. Während eine neue Gasheizung schnell 2.500 bis 5.000 Euro kostet, kommen bei einer Gas- oder Ölheizung zusätzliche Installationskosten für Heizungsrohre, Thermen und Abgassysteme hinzu. Diese können sich auf 3.500 bis 9.000 Euro belaufen. Hinzu kommen Kosten für den Rückbau alter Anlagen und die Umstellung von Wasseranschlüssen.
Bei einer Infrarotheizung gestaltet sich die Situation völlig anders. Die einzelnen Paneele kosten je nach Größe, Leistung und Design zwischen 65 und 650 Euro. Für ein durchschnittliches Einfamilienhaus benötigen Sie mehrere Paneele, bleiben aber deutlich unter den Gesamtkosten einer herkömmlichen Heizungsanlage. Die Installation ist denkbar einfach: Paneel an die Wand oder Decke montieren, Stecker in die Steckdose – fertig. Keine aufwendigen Rohrsysteme, keine Gasanschlüsse, keine komplizierten Umbaumaßnahmen.
Wartungskosten: Hier wird es interessant

Ein oft unterschätzter Faktor sind die laufenden Wartungskosten. Bei einer Gasheizung müssen Sie mit jährlichen Wartungskosten von 100 bis 200 Euro rechnen. Ölheizungen liegen aufgrund des höheren Reinigungsaufwands sogar bei 150 bis 300 Euro pro Jahr. Diese Wartungen sind nicht nur kostspielig, sondern auch gesetzlich vorgeschrieben. Hinzu kommen die Kosten für den Schornsteinfeger, die bei etwa 50 Euro pro Überprüfung liegen.
Die Infrarotheizung hingegen ist komplett wartungsfrei. Es gibt keine mechanischen Bauteile, die verschleißen könnten, keinen Brenner, der gereinigt werden muss, und keinen Schornsteinfeger, der regelmäßig vorbeikommen muss. Über einen Zeitraum von 15 Jahren sparen Sie allein bei den Wartungskosten zwischen 1.500 und 4.500 Euro – Geld, das Sie anderweitig investieren können.
Energieeffizienz: Die Zahlen sprechen für sich
Hier wird es besonders spannend. Eine Studie des Fraunhofer Instituts für Bauphysik (IBP) hat den direkten Vergleich gemacht und kam zu einem beeindruckenden Ergebnis: Infrarotheizungen verbrauchen 32 Prozent weniger Endenergie als Gasheizungen. Wie ist das möglich?
Der Grund liegt im Wirkungsgrad. Moderne Infrarotheizungen wandeln nahezu 100 Prozent der zugeführten elektrischen Energie direkt in Wärme um. Bei Gas- und Ölheizungen sieht das anders aus. Durch falsch eingestellte Pumpen, schlecht isolierte Rohre und Verluste im Heizkreislauf gehen etwa 40 Prozent der eingesetzten Energie verloren. Nur 60 Prozent werden tatsächlich in nutzbare Wärme umgewandelt.
Ein weiterer Vorteil: Infrarotheizungen erwärmen nicht die Luft, sondern Gegenstände und Oberflächen direkt. Diese speichern die Wärme und geben sie gleichmäßig an den Raum ab. Das Ergebnis ist eine konstante, behagliche Temperatur ohne kalte Ecken und ohne ständige Zirkulation staubiger Luft.
Umweltbilanz: Der Blick in die Zukunft

Ein wichtiges Thema ist die Umweltverträglichkeit. Hier zeigt sich ein interessantes Bild: Wird eine Infrarotheizung mit Ökostrom oder eigenem Solarstrom betrieben, verursacht sie lediglich 40 Gramm CO2 pro Kilowattstunde Wärme. Zum Vergleich: Eine Gasheizung stößt 260 Gramm CO2 pro kWh aus, eine Ölheizung sogar 290 Gramm. Das sind 85 Prozent mehr Emissionen als bei einer mit Ökostrom betriebenen Infrarotheizung.
Besonders zukunftsweisend ist die Kombination mit einer Photovoltaikanlage. Die Solarmodule werden immer leistungsfähiger, während die Preise kontinuierlich sinken. Mit einem modernen Stromspeicher können Sie den tagsüber erzeugten Solarstrom auch abends und nachts zum Heizen nutzen. Das Ergebnis: nahezu CO2-freies Heizen mit selbst erzeugter Energie – völlig unabhängig von Gas- und Ölpreisen.
Die TU Kaiserslautern hat in einer Vergleichsstudie festgestellt, dass die CO2-Emissionen bei einer Infrarotheizung bei 38,52 kg pro Quadratmeter und Jahr liegen, während eine Gasheizung 46,77 kg verursacht. Und diese Differenz wird in Zukunft noch größer, denn der Anteil erneuerbarer Energien im deutschen Strommix steigt kontinuierlich.
Flexibilität und Einsatzmöglichkeiten
Die Infrarotheizung punktet auch mit ihrer Flexibilität. Sie benötigen zusätzliche Wärme im Homeoffice? Kein Problem – ein einzelnes Paneel mit 250 Watt sorgt punktuell für behagliche Wärme und verbraucht bei vier Stunden Laufzeit am Tag gerade einmal 0,4 kWh. Das sind Kosten von etwa 10 bis 12 Cent pro Tag.
Möchten Sie einen Raum umgestalten? Bei einer Infrarotheizung ist das kein Problem. Die Paneele lassen sich problemlos demontieren und an anderer Stelle wieder anbringen. Bei einem wassergeführten System mit Gas oder Öl ist das praktisch unmöglich ohne aufwendige Umbauten.
Auch für spezielle Anforderungen bietet die Infrarottechnik passende Lösungen: Von der kleinen 190-Watt-Schreibtischheizung für den Arbeitsplatz bis hin zu leistungsstarken Strahlern für Hallenflächen oder Außenbereiche – die Infrarottechnik ist skalierbar und lässt sich präzise auf den tatsächlichen Bedarf abstimmen.
Wirtschaftlichkeit im Betrieb
Die Betriebskosten sind transparent und einfach zu berechnen. Mit unserem Infrarotheizungs-Rechner können Sie Ihre individuellen Heizkosten genau kalkulieren. Die Formel ist simpel: Wattleistung × Betriebsstunden × Strompreis = Ihre Heizkosten.
Zwar liegt der aktuelle Strompreis mit etwa 30 bis 36 Cent pro Kilowattstunde höher als der Gaspreis von circa 12 Cent pro kWh, doch dieser Vergleich greift zu kurz. Denn die Infrarotheizung arbeitet durch ihren höheren Wirkungsgrad und die gezielte Wärmeabgabe deutlich effizienter. In gut gedämmten Gebäuden kann die Raumtemperatur bei gleichem Wärmeempfinden um zwei bis drei Grad niedriger gehalten werden, was zusätzlich Energie spart.
Hinzu kommt: Die CO2-Abgabe wird Gas und Öl in den kommenden Jahren kontinuierlich verteuern, während der Strompreis durch den wachsenden Anteil erneuerbarer Energien langfristig stabiler bleiben dürfte. Experten gehen davon aus, dass sich die Kostenvorteile von Gas gegenüber Infrarotheizungen in wenigen Jahren vollständig aufgelöst haben werden.
Installation: Schnell, sauber, unkompliziert
Die Installation einer Gas- oder Ölheizung ist ein Großprojekt. Es müssen Rohre verlegt, Durchbrüche gestemmt, Abgassysteme installiert und Möbel gerückt werden. Danach folgen Verputzarbeiten und möglicherweise neue Tapeten. Der gesamte Prozess kann mehrere Wochen in Anspruch nehmen.
Bei einer Infrarotheizung sieht das anders aus. Die Montage ist in wenigen Stunden erledigt. Halterung an die Wand oder Decke schrauben, Paneel einhängen, Stromverbindung herstellen – mehr ist nicht nötig. Bei der ersten Renovierung können aufgesetzte Stromleitungen auch noch nachträglich elegant versteckt werden. Kein Schmutz, kein Lärm, keine tagelange Baustelle im Haus.

Platzbedarf und Design
Ein häufig vergessener Aspekt ist der Platzbedarf. Eine Gas- oder Ölheizung benötigt einen separaten Raum für Kessel, Brenner und bei Öl zusätzlich für den Tank. Dieser Raum fehlt dann für andere Nutzungen.
Infrarotheizungen hingegen sind flache Paneele, die elegant an Wand oder Decke montiert werden. Sie sind als Bildheizung, Spiegelheizung, Glasheizung oder als Infrarotstrahler erhältlich und fügen sich harmonisch in jedes Raumkonzept ein. Einige Modelle fallen auf den ersten Blick gar nicht als Heizung auf und werden so zum dezenten Teil der Inneneinrichtung.
Fazit: Die Zahlen und Fakten überzeugen
Die Vorteile der Infrarotheizung gegenüber Gas- und Ölheizungen sind deutlich: Deutlich geringere Anschaffungskosten, keine Wartungskosten, höhere Energieeffizienz, bessere Umweltbilanz bei Nutzung von Ökostrom, einfache Installation und maximale Flexibilität. Der einzige Nachteil – die höheren Stromkosten im Vergleich zum reinen Energieträgerpreis – wird durch die genannten Vorteile in gut gedämmten Gebäuden mehr als ausgeglichen.
Besonders interessant wird die Infrarotheizung in Kombination mit einer Photovoltaikanlage. Dann heizen Sie nicht nur umweltfreundlich, sondern auch weitgehend unabhängig von Energieversorgern und deren Preisen.
Die Zukunft des Heizens ist elektrisch – und die Infrarotheizung zeigt eindrucksvoll, dass diese Zukunft bereits heute Realität sein kann. Nutzen Sie unseren Heizkostenrechner, um Ihr individuelles Einsparpotenzial zu ermitteln und machen Sie den ersten Schritt in Richtung modernes, effizientes und umweltfreundliches Heizen.